Florian Nährer versteht Malerei als Prozess: Seine Bilder betrachtet er als offene Spielflächen. Die Bildwerdung selbst dient ihm zum Nachdenken und der gedanklichen Weiterführung einer Form oder Komposition. Elementarer Aspekt seines künstlerischen Schaffens ist die Vorstellung des entstehenden Bildes in Verbindung mit seiner räumlichen Präsentation.In der Galerie Reinthaler zeigt Florian Nährer eine Auswahl jüngerer Arbeiten. Es sind mehrdeutige Bilder, die uns über ihre Herkunft und Referenz, ihre Perspektivik und inneren Organisation zunächst im Unklaren lassen. Damit laufen die Arbeiten der einfachen Lesbarkeit gegenwärtiger Bildwelten quer und sichern die Notwendigkeit des Schauens und Verweilens, des Zweifelns und Ertragens des Unvollkommenen.
Ordnung als Lebensentwurf. Ordnung als Freiheit.Florian Nährer arbeitet seriell, thematisiert in seinen künstlerischen Arbeiten Religion, Philosophie, Mythologie und verbindet Ansätze daraus mit Zeitgeschichtlichem. In seiner gestischen Malerei und dem Graphic Painting entsteht durch übereinander gelegte Ebenen räumliche Tiefe. Die oft informell abstrakten Arbeiten fordern den Betrachter dazu auf, über das Bild hinaus zu denken und sich mit Formen der eigenen Phantasie zu beschäftigen. Florian Nährer provoziert in seinen meist gesellschaftskritischen Bildern oder Collagen mit konsequenter Reduktion.