Der Klang der Musik – der abstraktesten der Künste – steht bei Wassily Kandinsky (1866-1944) als Chiffre für das Zusammenspiel von Farbe und Licht, von Bewegung und Tanz, von Wort und Musik. Gleichzeitig mit Schönberg, der sich als Komponist mit übergreifenden Bühnenkonzepten befasste, untersuchte der Maler, Kunstdenker und Bauhauslehrer Kandinsky in seinen „Bühnenkompositionen“, die auch als Regieanweisungen zu verstehen sind, das Zusammenwirken der Künste jenseits ihrer Verschmelzung. Ihn interessierte dabei ihre unterschiedliche Auswirkung auf das menschliche Bewusstsein. 1914 schuf er seine Bühnenkomposition Über die Mauer.Unter der Leitung der Choreografin und Regisseurin Arila Siegert entstand mit der Künstlergruppe Violett erstmals eine szenische Umsetzung dieses Werks, das sich als Textmaterial im Original im Kandinsky-Archiv des Centre Pompidou befindet. Arila Siegert, die sich seit ihrer Studienzeit bei Palucca mit Kandinsky auseinandersetzt, geht es in ihrer Arbeit darum, einen experimentellen Raum zu öffnen, in dem die Beteiligten aus sich frei entfaltender Sinneswahrnehmung zur gemeinsamen Form gelangen.
Die Vorstellung dauert ca. 50 Min.
Koproduktion mit dem Anhaltischen Theater Dessau und der Stiftung Bauhaus Dessau. In Kooperation mit der Beuth Hochschule für Technik Berlin.