Julius Shulman, Schindler House, 1980 © MAK Julius Shulman, Schindler House, 1980 © MAK - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse

Wer: makpresse

Was: Ausstellung

Wann: 30.03.2022 - 31.07.2022

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Schindler House, Los Angeles (RudolphM. Schindler, 1922), widmet das MAK seiner Expositur eine Ausstellung, die Schindlers Auffassung von Kunst, Architektur und Design reflektiert. Die Ausstellung zitiert Schindler selbst, der „Raum als Medium der Kunst“ verstand.Gezeigt werden Skulpturen, Installationen, Objekte,Fotografien, Videos und…
Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Schindler House, Los Angeles (RudolphM. Schindler, 1922), widmet das MAK seiner Expositur eine Ausstellung, die Schindlers Auffassung von Kunst, Architektur und Design reflektiert. Die Ausstellung zitiert Schindler selbst, der „Raum als Medium der Kunst“ verstand.Gezeigt werden Skulpturen, Installationen, Objekte,Fotografien, Videos und Projektevon österreichischen und inter-nationalen Künstler*innen, die Schindlers Formensprache und Ideen beleuchtenund deren Positionen in die Geschichte des Hauses eingeschrieben sind. Ein Fokus liegt dabei auf ehemaligen Teilnehmer*innen des international hoch angesehenen MAK-Schindler-Stipendiat*innenprogramms. Das Wohnhaus des 1914 aus Wien emigrierten Architekten Rudolph M. Schindler (1887–1953) fungiert als Modell für moderne Formen des Zusammenlebens und bündelt seine Auffassung von Architektur. Schindler, der mit experimentellen Konzepten, sozial-utopischen Ideen und hybriden Formen zur Moderne beigetrug, lebte im Schindler House gemeinsam mit seiner Frau Pauline Schindler (1893–1977) und Richard Neutra mit Fami-lie eine Vision seiner Zeitvor, das Wohnen und Arbeiten in der Gemeinschaft.„Der moderne Architekt denkt den Raum“,schreibtSchindler in seinem Manifest Moder-ne Architektur: Ein Programm (Wien 1912/13), das er in einer Fassung der 1930er Jahre neu formuliert:„Endlich hat der Architekt das Medium seiner Kunst entdeckt: Raum“.

Das Wohnhaus des 1914 aus Wien emigrierten Architekten Rudolph M. Schindler (1887–1953) fungiert als Modell für moderne Formen des Zusammenlebens und bündelt seine Auffassung von Architektur. Schindler, der mit experimentellen Konzepten, sozial-utopischen Ideen und hybriden Formen zur Moderne beigetrug, lebte im Schindler House gemeinsam mit seiner Frau Pauline Schindler (1893–1977) und Richard Neutra mit Familie eine Vision seiner Zeitvor, das Wohnen und Arbeiten in der Gemeinschaft.

„Der moderne Architekt denkt den Raum“,schreibtSchindler in seinem Manifest Moder-ne Architektur: Ein Programm (Wien 1912/13), das er in einer Fassung der 1930er Jahre neu formuliert:„Endlich hat der Architekt das Medium seiner Kunst entdeckt: Raum“.

Später erweitert Schindler seinKonzept: „Raum als Medium der Kunst“ zu entwickeln,entspricht seinem Zugang zu Architektur, wie er in einem Brief von 1943 an Elizabeth Mock, Department of Architecture, MoMA, New York, skizziert

Das Zitat öffnet in der gleichnamigen Ausstellung den Raum für Beiträge der Künst-ler*innenVincentFecteau, Andreas Fogarasi, Candida Höfer, Martin Kippenberger, Mar-ko Lulić, Dorit Margreiter, Gordon Matta-Clark,Ulrike Müller, Raymond Pettibon/Jason Rhoades/Hans Weigand, Sasha Pirker, Stephen Prina,Florian Pumhösl, Maruša Sagadin, Rudolph M. Schindler, Julius Shulman,Philipp Timischl und Jenni Tischer.

Die Beiträge der Künstler*innen stellen Verbindungen zu Imaginationsräumen her, die das Schindler House generiertund beleuchtet Schindlers Architektursprache und Diskur-se zu Raum, Form und Abstraktion. Bespielt werden zwei Ausstellungsräume, die unter-schiedlich temperiert sind: Die Neukontextualisierung des Objekts, des Architekturfrag-ments und des Moduls bilden den Rahmen der Präsentation im MAK-Kunstblättersaal, die in der MAK-Direktion mit historischen Werken sowieArbeiten zum privaten und öffentlichen Raum korrespondiert

Als Entrée zur Ausstellung fungiert die Installation Corner(LulićHouse No. 1)(2006) in der MAK-Säulenhalle, die Marko Lulić als Raumzeichnung konzipierte. Gezeigt werden unter anderem Fotografien aus der SerieSchindler House, Los Angeles(2000) von Candida Höfer, die Strukturen und Situationen in den Innenräumen fokussierte. Auf-nahmen des Fotografen Julius Shulman aus den 1950er bis 1990er Jahren zeigen, wie es war oder gewesen sein könnte, im SchindlerHouse zu leben.EineEinrichtung, dieSchindlerfür das Apartment der russischen Emigrantin Beata Inaya entwarf, wird der Installation As He Remembered It, Living Room Category(2011) von Stephen Prinage-genübergestellt. Prina wählte für seine Arbeit Pinkals Symbol, daseine Erzählung zu Rekonstruktion und Original generiert. Inaya wiederum hatte ihre Möbel, die in der Aus-stellung restauriert–ohne Farbschicht –zu sehen sind, mit der Modefarbe Pink bemalt, wie Pauline Schindler einen ganzen Raum im Schindler House.

Ausgehend von der Idee, „FotografiealsSkulptur“ zu konzipieren, verwebt Vincent Fec-teaudigitale Fotos zu Collagen bzw. Assemblagen und öffnetden Blick für Fetische des Interieurs. Lose neben PrinasabstrakterInszenierung des Mobiliars nach Schindler ar-rangiert, skizziert Fecteau Assoziationendes Wohnens.

Die Möbel von Rudolph M. Schindler, die er für sein eigenes Wohnhaus entworfen hatte, werden in der Ausstellung in der filmischen Erzählung Donald Judd and I(2016) von Sasha Pirkerthematisiert. Judd ließ nach einem Besuch des Schindler House die Möbel nachbauen und richtete das Whyte Buildingin Marfa, Texas,damit ein, wo er auch abstrakte Malereien aus den 1960er Jahren zeigte. Das Ensemble besteht bis heute.

Rudolph M. Schindlers VorbildwarFrank Lloyd Wright, in dessen Architekturbüro ervier Jahre gearbeitet hatte und den Schindler als „Raum-Architekt“ bezeichnete. Dorit Margreiterdokumentiert in ihrer Fotoserie Textile Blocks(2019) die aus geometrischen Formen als fortlaufendes Muster zusammengesetzten Baumodule der Fassade des Ennis House (1924) von Wright in Los Angeles. Die als Band strukturierten Blöcke verweisen auf die Verbindung zwischen Textil und Architektur. In seiner Werkserie Plastik(2018) testet Florian Pumhöslmodernistische Modelle der Abstraktion, die er zu skulpturalen Formen bündelt. Die fragilen Arbeiten aus Gips verbindenOrnament und Raum.

Rudolph M. Schindlers konzeptuellemDenken spürtin der MAK-Ausstellung unter anderem dieInstallation PerceptualScreen (Schindler’s Terrace, 4800 Hollywood Blvd, L.A.(2019)nach,die Jenni Tischer gemeinsam mit dem in L.A. lebenden Künstler Rand Sevilla entwickelte.DieArbeit nimmt Bezug auf einemodernistische Terrassenanlage von 1925, die Schindler mit Unterstützung von Richard Neutra am Olive Hillplante.

Philipp Timischlbespielt in seinen FotografienToo blessed to be stressed, too broke to be bothered(2019) den öffentlichen Raum von Los Angeles. Für ein Fotoshooting hat er einen Drag-Charakter entwickelt,der verschiedene Posen in der Stadt einnimmt. Das Metro-Net Projekt(1990erJahre) von Martin Kippenbergerführt in den imaginären Raum des Reisens und verbindet Kontinente –der für Tokio geplante Lüftungsschacht war 1998 im Garten des Schindler House installiert.

Als Rahmenprogramm zur Ausstellung wird der Film Schindlers Häuser(2007) von Heinz Emigholz gezeigt(MAK-Vortragssaal: Di, 19.4.2022, 18:30 Uhrund Di, 3.5.2022, 18:30 Uhr).

MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles1994 vom MAK unter der Direktion von Peter Noever in Kooperation mit dem Bundes-kanzleramt Österreich/Kunstsektion und den „Friends of the Schindler House“ als Au-ßenstelle des MAK gegründet, setzt das MAK Center ein außergewöhnliches Konzept um: Drei architekturhistorisch bedeutsameSchindler-Häuser werden für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt –neben dem Schindler House(R. M. Schindler, 1922) in West Hollywood dasFitzpatrick-Leland House(R. M. Schindler, 1936)und dieMackey Apart-ments(R. M. Schindler, 1939). Fixer Bestandteil des MAK Centerist sein internationales MAK Artists and Architects-in-Residence-Program.

Tags: Antiquitäten, Architektur, Design, Malerei, Oskar Schindler

Eröffnung: Dienstag, 29. März 2022, 19:00 UhrEintritt frei ab 18:00 UhrAusstellungsort: MAK DIREKTION und MAK-KunstblättersaalMAK, Stubenring 5, 1010 WienAusstellungsdauer: 30. März – 31. Juli 2022Öffnungszeiten: Di 10:00–21:00 Uhr, Mi–So 10:00–18:00 UhrKuratorin: Bärbel Vischer, Kustodin MAK-Sammlung GegenwartskunstRahmenprogramm: Vorführung des Films Schindlers Häuser (2007) von Heinz Emigholz, MAK-Vortragssaal: Di, 19.4.2022, 18:30 Uhr und Di, 3.5.2022, 18:30 UhrMAK-Eintritt: € 15/ermäßigt € 12Jeden Dienstag 18:00–21:00 Uhr: Eintritt € 7Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 19

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