Innenansicht Japanischer Pavillon, Aufnahme der Weltausstellung 1873 © KHM-Museumsverband Innenansicht Japanischer Pavillon, Aufnahme der Weltausstellung 1873 © KHM-Museumsverband - Mit freundlicher Genehmigung von: khm

Wer: khm

Was: Ausstellung

Wann: 07.01.2023 - 31.12.2023

Wien feiert 2023 das 150-Jahr-Jubiläum der Wiener Weltausstellung 1873. Aus diesem Anlass rückt auch das Weltmuseum Wien 2023 das Thema in den Fokus: Von Jänner bis Dezember wird jeden Samstag um 11.15 Uhr eine Führung (abwechselnd auf Deutsch und Englisch) mit dem Titel Die Wiener Weltausstellung 1873 und der Jugendstil angeboten.

Das Booklet zur WeltausstellungZudem…

Wien feiert 2023 das 150-Jahr-Jubiläum der Wiener Weltausstellung 1873. Aus diesem Anlass rückt auch das Weltmuseum Wien 2023 das Thema in den Fokus: Von Jänner bis Dezember wird jeden Samstag um 11.15 Uhr eine Führung (abwechselnd auf Deutsch und Englisch) mit dem Titel Die Wiener Weltausstellung 1873 und der Jugendstil angeboten.

Das Booklet zur WeltausstellungZudem erhalten Besucher*innen vor Ort im Museum ein kostenloses Booklet mit Informationen zur Wiener Weltausstellung 1873 sowie zu den Objekten des Weltmuseums Wien, die damals auf der Weltausstellung zu sehen waren oder danach in die Sammlungen gelangten.

Selbstdarstellung und OrientmodeDie Wiener Weltausstellung von 1873 stellte eine Plattform für Begegnungen dar. Sie war die erste Weltausstellung nach der Eröffnung des Suezkanals im Jahr 1869 und bot eine Chance, Handelsbeziehungen aufzubauen.

Marokko, Ägypten, Tunesien, das Osmanische Reich und Persien waren in Wien erstmals mit eigenen Pavillons vertreten. Es entstand ein „Orientalisches Viertel“ mit Nachbauten, in denen Kunsthandwerk und Rohstoffe vorgestellt wurden. Der Schah von Persien Nasr-ed-Din nahm die Weltausstellung zum Anlass für einen Staatsbesuch. Für die Länder Westasiens bot sie die Gelegenheit, industrielle Verfahren kennenzulernen. In Wien selbst löste die Schau eine Orientmode aus: Teppiche, Gläser und Keramiken nach orientalischen Vorbildern hielten Einzug in die Wiener Haushalte. In der Folge entstand ein Orientalisches Museum, das in der Ausstellung präsentierte Sammlungen erwarb und die Kontakte zum Nahen Osten weiter pflegen sollte. Die Sammlungen gingen schrittweise in jenen des heutigen Weltmuseums Wien und des MAK auf, das Museum entwickelte sich zur Wirtschaftsuniversität Wien.

1873 - Japan kommt nach EuropaBesonders hervorzuheben ist, dass die Wiener Weltausstellung auch einen besonderen Moment in der Geschichte Japans markiert. Nach einer von außen erzwungenen Öffnung und einer inneren Umstrukturierung des Landes befand sich Japan zur Zeit der Weltausstellung im Umbruch. Das Land hatte nach der Abschaffung des alten Feudalsystems im Zuge der Meiji-Restauration großes Interesse, sich in Europa als moderner Staat zu präsentieren. Eine in Japan gebildete Kommission, der auch Ausländer wie die Brüder Alexander und Heinrich von Siebold angehörten, stellte gemäß dem offiziell herausgegebenen Katalog über 6.000 Objekte für die Präsentation in Wien zusammen.

Ein zentrales Thema der Wiener Weltausstellung war die Architektur, weshalb Japan auch eine Reihe von Architekturmodellen schickte. Eines der größten Ausstellungsstücke im damaligen Japan-Pavillon und das zentrale Objekt des Japan-Raumes im Weltmuseum Wien stellt das Modell einer Daimyō-Residenz der Edo-Periode (1600–1868) dar.

Die Wiener Weltausstellung war bis zur Expo 2000 in Hannover die erste und einzige Weltausstellung im deutschsprachigen Raum. Mit ihr kündigte sich die Moderne in Wien an.

Forschungsprojekt2023 - 2024Im Rahmen des 150 Jahre Jubiläums gibt es ein zweijähriges Forschungsprojekt, dass es sich zum Ziel gemacht hat eine digitale Plattform zu kreieren, die alle Objekte des japanischen Pavillons der Wiener Weltausstellung zusammenführt. Die digitale Datenbank soll die Objekte, die heutzutage über viele verschiedene Institutionen von Wien bis Tokyo verstreut sind digital zusammenführen und der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Modell einer Daimyō-Residenzbuke hinagata 武家雛形Das Hausmodell einer Daimyō-Residenz wurde auf der Wiener Weltausstellung im Industriepalast unter der Kategorie Gruppe 19 gezeigt: „Das bürgerliche Wohnhaus mit seiner inneren Einrichtung und Ausschmückung: ausgeführte Gebäude, Modelle und Zeichnungen des bürgerlichen Wohnhauses der Culturvölker; vollständig ausgestattete Wohngemächer.“ Neben der römischen Zahl XIX belegt das japanische Papieretikett an diesem Hausmodell die Nummer 19. Erbaut wurde es 1872 von der Modellbauwerkstätte Musashiya Masayuki im Bezirk Asakusa, Tōkyō.

Die Wiener Weltausstellung 1873 und der JugendstilSpezialführung 2023

Um 1860 begann sich der Handel mit Japan zu entwickeln. Über drei Jahrhunderte war Japan ein Land ohne Kontakte zu anderen Staaten gewesen. 1873 präsentierte es sich auf der Wiener Weltausstellung. Europäische Künstler waren besonders beeindruckt von den japanischen Farbholzschnitten. Die großen, einfarbig kolorierten Flächen, die Designs ohne Perspektive und die floralen Motive inspirierten sie und führten schließlich zur Entstehung des Jugendstils. Die Objekte der Wiener Weltausstellung befinden sich heute u.a. im Weltmuseum Wien. In dieser Führung werden wir gemeinsam die Anfänge des Jugendstils ergründen, der das Publikum bis heute begeistert.

Tags: Jugendstil, Objekte, Schwarzweißfotografie‎, Weltausstellung

Täglich außer Mittwoch10 bis 18 Uhr
Dienstag10 bis 21 Uhr

Das könnte Sie auch interessieren
Wien, Messe, 20.09.2024 - 22.09.2024
© Anna Stöcher
Lubaina Himid, Naming the Money, 2004 Installation view, Entangled Pasts, Royal Academy of Arts, London Courtesy Hollybush Gardens, London and Royal Academy of Arts, London Photo: © Royal Academy of Arts, London; photographer: Marcus J. Leith
Wien, Ausstellung, 20.09.2024 - 29.09.2024
Kampagne 2024 (Print) (Copyright Bueronardin, Vienna Design Week)
Wien, Messe, 05.10.2024 - 13.10.2024
Pablo Picasso, 1881-1973 „La Fête de la Patronne, Petit Chien, Fleurs et Potins, Portrait de Degas au Mur“, 1971, Radierung 50x66 cm, Foto © Galerie Lehner / Sonderausstellung
Wien, Messe, 08.11.2024 - 10.11.2024
(c) blickfang.com
Wien, Messe, 07.11.2024 - 11.11.2024
Impression von der ART&ANTIQUE HOFBURG Vienna 2023 (c) Sandra Obla
Wien, Ausstellung, 08.10.2024 - 19.11.2024
Noushin Redjaian | To See Clearly Foto: Noushin Redjaian | A Glimpse of Life | Foto: Elsa Okazaki | © Bildrecht, Wien 2024
Wien, Messe, 21.11.2024 - 24.11.2024
paper positions berlin 2024 | photos: Clara Wenzel-Theiler
Wien, Auktion, 26.11.2024
Hermann Nitsch, Aktionsrelikt, 2003, Dispersion auf Leinwand, Erzielter Preis: 30.720 Euro
Wien, Ausstellung, 03.10.2024 - 19.01.2025
Paul Gauguin, Stilleben mit Blumen und Idol, um 1892, Öl auf Leinwand, 40,5 x 32 cm © Kunsthaus Zürich, Geschenk Walter Haefner, 1995
Wien, Ausstellung, 03.10.2024 - 20.01.2025
Colegio Reggio, Madrid, Spanien, 2022 ANDRES JAQUE / OFFICE FOR POLITICAL INNOVATION © Foto: José Hevia
Wien, Ausstellung, 27.09.2024 - 02.02.2025
Akseli Gallen-Kallela, Seeblick, 1901  Foto: Finnische Nationalgalerie, Helsinki / Hannu Pakarinen
Wien, Ausstellung, 30.10.2024 - 16.02.2025
RUDOLF WACKER, Selbstbildnis mit Rasierschaum, 1924 © Museum Ortner, Wien (Courtesy Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien) | Foto: Alexander Mitterer/Print Alliance
Wien, Ausstellung, 13.11.2024 - 09.03.2025
JOSEF HOFFMANN, Dessin Nr. 7741, 1910 © Backhausen-Archiv | Foto: Backhausen-Archiv
Archiv
Wien, Ausstellung, 17.01.2018 - 17.01.2027
Ausstellungsimpressionen Juli 2019 (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
Wien, Presse, 16.03.2019 - 31.12.2025
Jugend entdeckt Wien 1900
Wien, Ausstellung, 15.05.2023 - 30.09.2025
Kateřina Šedá, Come Closer!, 2023 Foto: Jakub Čáp
Schreibutensilien vom Schreibtisch Peter Handkes Copyright: Österreichische Nationalbibliothek
Wien, Ausstellung, 18.09.2024 - 18.05.2025
TUNING Johanna Pichlbauer, Rammkatze, 2021 Vase Johanna Pichlbauer © MAK/Georg Mayer
Plakat zur Ausstellung Göttlich und gegessen (c) Österreichische Nationalbibliothek
Wien, Ausstellung, 22.03.2023 - 23.03.2025
Gustav Klimt, Liebespaar (Kuss), 1908 (vollendet 1909) © Belvedere, Wien
Wien, Ausstellung, 13.09.2024 - 23.02.2025
Erwin Wurm | Fat car convertible, 2005 | ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection © Bildrecht, Wien 2024 | Foto: © Mischa Nawrata, Wien
Lucas Cranach d. Ä., Die Heilige Sippe, 1510–1512 © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien
Wien, Ausstellung, 18.04.2024 - 16.02.2025
Friedrike Mayröcker, Athen 1982.Isolde Ohlbaum
Wien, Ausstellung, 15.03.2024 - 31.01.2025
Ausstellungsimpression "Was ist Wiener Aktionismus?"