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Wie orientierte sich der Mensch der Renaissance in einer Welt im Wandel? Wie nahm er den Lauf der Jahreszeiten wahr, den Rhythmus der Natur und die Ordnung der Zeit? Die Ausstellung Arcimboldo – Bassano – Bruegel. Die Zeiten der Natur veranschaulicht eindrucksvoll, wie diese Fragen die Künstler der Epoche beschäftigten. Dies zeigt sich in Darstellungen von Monatszyklen, Naturbeobachtungen und allegorischen Werken voller Symbolik.
Mit über 140 ausgewählten Werken, darunter bedeutende Leihgaben aus internationalen Museen und Wiener Sammlungen, eröffnet die Ausstellung einen einzigartigen Einblick in die Kunst- und Wissenschaftskultur der Renaissance. Sie kombiniert kunsthistorische Perspektiven mit einer tieferen Untersuchung der ursprünglichen Funktion und Bedeutung der Werke – eine faszinierende Entdeckungsreise in die Weltanschauung und Kunst dieser Epoche.
Leihgaben unter anderem aus: The Metropolitan Museum of Art, New YorkThe Royal Collection Trust, LondonBibliotheca Apostolica Vaticana, Città del VaticanoGallerie degli Uffizi, FlorenzRijksmuseum, AmsterdamNational Gallery of Art, Washington, D.C.Stiftung Preußischer Kulturbesitz, BerlinStaatliche Kunstsammlungen DresdenBayerische Staatsgemäldesammlungen, MünchenSzépművészeti Múzeum, Budapest
Orientierung in der WeltSeit jeher strebt der Mensch danach, seinen Platz im Universum zu verstehen. Philosophie und Wissenschaft spielen dabei eine zentrale Rolle und dienen als Grundlage für die künstlerische Auseinandersetzung mit der Verbindung zwischen Mensch und Natur.
Der Einfluss des Kosmos zeigt sich in der Welt durch Wetterphänomene und natürliche Zyklen, die den Alltag strukturieren. Zeit verleiht dem Leben Ordnung: Tage, Monate und Jahre schaffen messbare Rhythmen. Die Kunst der Renaissance spiegelt diese Auseinandersetzung in beeindruckenden Darstellungen von Monaten und Jahreszeiten wider – mit Werken zu saisonaler Arbeit, Festen und Bräuchen.
Mit den großen Entdeckungsreisen der Renaissance gewann auch die Navigation an Bedeutung. Neue Instrumente ermöglichten eine präzisere Erfassung und Darstellung der Erde in Karten. So etwa Albrecht Dürers detaillierte Sternkarten oder Gerhard Mercators bahnbrechende Globen. Nicht nur Kunst und Wissenschaft waren von diesen Fortschritten fasziniert, auch präzise gefertigte Messinstrumente wurden zu begehrten Sammlungsobjekten in fürstlichen Kunstkammern.
Ein neuer Blick auf die NaturDie Erforschung der Welt rückte in der Renaissance die Nachahmung der Natur ins Zentrum des künstlerischen Schaffens. Leonardo da Vinci verkörpert diesen Ansatz exemplarisch mit seinen Gemälden und Zeichnungen, die das Universum als einen ständigen Wandel begreifen. Auch Albrecht Dürer hält die Natur mit beeindruckender Präzision in Aquarell und Tempera fest und beeinflusst damit zahlreiche Künstlergenerationen.
Das 16. Jahrhundert war eine Epoche des Umbruchs: Neue Erkenntnisse und Erfindungen revolutionierten das Weltbild. Gelehrte griffen auf antike Schriften zurück, um die Naturwissenschaften neu zu hinterfragen. Bahnbrechende Werke der Anatomie, Astronomie, Botanik und Zoologie entstanden und wurden durch den Buchdruck erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Rolle des Künstlers wurde dabei zentral: Er vermittelte die erlebte Wirklichkeit nicht nur durch das geschriebene Wort, sondern vor allem durch das Bild – und machte sie so einem größeren Publikum zugänglich.
BruegelPieter Bruegel d. Ä. verlieh der Landschaft in seinem Jahreszeiten-Zyklus eine neue Bedeutung. Lichtstimmungen, Wetterphänomene und atmosphärische Veränderungen fing er je nach Jahreszeit eindrucksvoll ein. Seine monumentalen Darstellungen des bäuerlichen Lebens gewährten nicht nur detaillierte Einblicke in den Alltag, sondern luden zugleich zur Reflexion ein.
ArcimboldoGiuseppe Arcimboldo schuf einen faszinierenden Zyklus der Jahreszeiten in Form allegorischer Porträts. Typische Früchte, Blumen und Tiere der jeweiligen Jahreszeit verschmelzen in seinen Gemälden zu originellen Köpfen. In seinen Wiener Werken integrierte er zudem subtile Anspielungen auf die gute Regierung der Habsburger: Deren Herrschaft symbolisiert Gleichgewicht und Kontinuität – genau wie der ewige Kreislauf der Natur.
BassanoJacopo Bassano setzte sich in seinen biblischen Pastoralen mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur auseinander. Seine religiösen Szenen bettete er in die ländliche Landschaft Venetiens ein, die als Kulisse für Episoden aus dem Alten und Neuen Testament diente. Die Darstellung bäuerlicher Tätigkeiten verknüpfte er mit dem zyklischen Rhythmus der Natur und einer tiefen Religiosität.
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