Friedensreich Hundertwasser, 224 Le grand chemin, St. Mandé/Seine, 1955 © Belvedere, Wien © 2019 Namida AG, Glarus, Schweiz Friedensreich Hundertwasser, 224 Le grand chemin, St. Mandé/Seine, 1955 © Belvedere, Wien © 2019 Namida AG, Glarus, Schweiz - Mit freundlicher Genehmigung von: leopoldmuseum

Was: Presse

Wann: 23.12.2019

Im Rahmen der Jahres-Pressekonferenz präsentierte Leopold Museum-Direktor Hans-Peter Wipplinger die beeindruckende Bilanz des Jahres 2019. Mit rund 420.000 prognostizierten BesucherInnen wird das zweiterfolgreichste Jahr in der Geschichte des Hauses erwartet.

An die großen Erfolge im Wiener Moderne-Jahr 2018 – mit Ausstellungen u.a. zu Gustav Klimt, Egon Schiele und…

Im Rahmen der Jahres-Pressekonferenz präsentierte Leopold Museum-Direktor Hans-Peter Wipplinger die beeindruckende Bilanz des Jahres 2019. Mit rund 420.000 prognostizierten BesucherInnen wird das zweiterfolgreichste Jahr in der Geschichte des Hauses erwartet.

An die großen Erfolge im Wiener Moderne-Jahr 2018 – mit Ausstellungen u.a. zu Gustav Klimt, Egon Schiele und Madame d’Ora, sowie der erstmaligen Präsentation der Heidi Horten Collection – nahtlos anknüpfend, setzte Hans-Peter Wipplinger 2019 mit Wien 1900. Aufbruch in die Moderne neue Maßstäbe. Die umfassendste je gezeigte Präsentation der Kunst im Wien zur Zeit der Jahrhundertwende zeigt auf drei Ebenen anhand von mehr als 1.300 Objekten aus Malerei, Grafik und Kunstgewerbe einen singulären Einblick in die enorme Fülle und Vielfalt künstlerischer wie geistiger Errungenschaften dieser Ära. Der Katalog zur Ausstellung, mit 560 Seiten und 1.300 Abbildungen ein Opus Magnum, ist ab sofort erhältlich.

Darüber hinaus zeigte das Leopold Museum 2019 umfassende Retrospektiven zu Oskar Kokoschka, Olga Wisinger-Florian und Edmund Kalb und setzte in der zweiten Jahreshälfte einen Expressionismus-Schwerpunkt: Die aktuell laufende Ausstellung zu Richard Gerstl, dessen Werke erstmals in einen Dialog mit internationalen KünstlerInnen der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst treten und die Schau Deutscher Expressionismus mit einem Querschnitts durch die Sammlungen Braglia und Johenning veranschaulichen die radikale Kunstströmung in all ihrer Vielfalt.

Neue Ausstellungen 2020Hundertwasser – Schiele

In das Ausstellungsjahr 2020 startet das Leopold Museum mit einer Kooperation mit der Hundertwasser gemeinnützigen Privatstiftung Wien und stellt erstmals das Œuvre von Friedensreich Hundertwasser mit ausgewählten Arbeiten des von ihm verehrten Expressionisten Egon Schiele gegenüber. 20 Jahre nach Hundertwassers Tod widmet das Leopold Museum den beiden ikonischen Künstlern diese rund 170 Exponate umfassende, dialogisch angelegte Schau. In Paris propagierte Hundertwasser gegenüber seinen Künstlerkollegen Schieles Kunst, 1965 betitelte er ein Werk mit  Der Nasenbohrer und die Beweinung Egon Schieles. Bis zu seinem Lebensende umgab sich Hundertwasser in seinen Wohn- und Arbeitsräumen in Venedig und Neuseeland mit Reproduktionen des von ihm sehr geschätzten Künstlerkollegen. Im Rahmen der Ausstellung wird der Künstler, Kunsttheoretiker und Hundertwasser-Weggefährte Bazon Brock mit StudentInnen der Wiener Akademie der bildenden Künste die 1959 in einer performativen Malaktion geschaffene, unendliche „Linie von Hamburg“ im Leopold Museum neu inszenieren und weiterführen.

Universalkünstler Pirchan

Emil Pirchan, dem Pionier des expressionistischen Bühnenbildes, fantasiereichen Plakatgestalter und erfolgreichen Werbegrafiker, widmet das Leopold Museum eine große Gesamtschau. Der u.a. auch als Kostümbildner, Designer, Buchillustrator, Autor und Lehrer tätige Künstler wirkte in Berlin, Prag und Wien. Um 1930 schuf er den Entwurf zu einem maschinell wirkenden Theatergebäude für Südamerika. Die Stufenbühne – ein unter dem Begriff „Jessnersche Treppe“ bekannt gewordener Meilenstein der modernen Bühnenbildgestaltung – wäre ohne Pirchans Mitwirkung nicht denkbar gewesen. Die Hinterlassenschaft Pirchans wurde erst vor wenigen Jahren von einem Dachboden zurück an das Tageslicht geholt. Nach der Ausstellung im Museum Folkwang in Essen zeigt das Leopold Museum als erste österreichische Institution den universellen Ausnahmekünstler.

Inspiration Beethoven

Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven widmet das Leopold Museum dem Musikergenie die Ausstellung Inspiration Beethoven. Eine Symphonie in Bildern aus Wien 1900. Beethovens VI. Symphonie, die Pastorale, inspirierte 1898/99 den Wiener Jugendstilmaler und Klimt-Kollegen Josef Maria Auchentaller zu einem monumentalen Bildprogramm für das Musikzimmer der Villa seines Schwiegervaters, des Silberschmuckfabrikanten Georg Adam Scheid. Das Ensemble stellt die erste künstlerisch-bildnerische Umsetzung aller Sätze einer Symphonie Beethovens dar. Der Zyklus wird erstmals in Österreich rekonstruiert und die Geschichte dieses Gesamtkunstwerks als Fokus-Ausstellung beleuchtet. Ein facettenreicher Dialog mit Werken von Gustav Klimt, Carl Moll, Alfred Roller etc. zeigt schlaglichtartig, wie Beethoven in der bildenden Kunst der Jahrhundertwende zur Inspirationsquelle und zum vielfältigen Bezugspunkt einer um Erneuerung und Anerkennung ringenden Wiener Moderne wurde.

Monet, van Gogh, Cézanne, Gauguin

Im Herbst 2020 präsentiert das Leopold Museum erstmals die Sammlung Bührle in Wien. Der in Zürich lebende Industrielle deutscher Herkunft, Emil Bührle, trug vor allem in den 1950er-Jahren eine hochbedeutende Kunstsammlung zusammen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der französische Impressionismus mit herausragenden Werken von Manet, Degas, Renoir, Monet, van Gogh und Cézanne. Der erfolgreiche Unternehmer und Eigentümer der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon sah sich mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit Vorwürfen des Waffenexports konfrontiert, da er auf Veranlassung der Schweizer Regierung Geschütze nach Deutschland geliefert hatte. 13 bei ihm festgestellte Raubkunst-Bilder aus Frankreich restituierte er und kaufte sie teilweise zurück. Nach dem Tod des Sammlers gründete die Familie 1960 eine Stiftung, die in Zürich einen Teil der Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machte. Ende 2021 wird das neue Domizil dieses Sammlungsteils der neue Erweiterungsbau im Kunsthaus Zürich. Die Ausstellung im Leopold Museum präsentiert rund 100 Exponate aus der Sammlung Emil Bührle, darunter Meisterwerke von Paul Cézanne, Vincent van Gogh oder Claude Monet.

The Body Electric

Die Ausstellung The Body Electric. Erwin Osen – Egon Schiele basiert auf einer Gruppe kürzlich wiederentdeckter Zeichnungen von Erwin Osen. Diese entstanden im Auftrag von Stefan Jellinek, einem bis 1939 in Wien tätigen Mediziner, der während des Ersten Weltkriegs den Einsatz von Elektrizität zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen erforschte. Die bisher unbekannten Zeichnungen Osens, der Mitunterzeichner des Neukunstmanifests, Weggefährte und Modell Egon Schieles war, erweitern und bereichern unser Verständnis der Wiener Moderne und ihrer Kunstpraxis, die eng mit der Kultur der klinischen Medizin verwoben war. In Wien um 1900 geriet der Körper als Manifestationsfeld von Fragen zu Identität und Individuum verstärkt in den Fokus der KünstlerInnen: nicht der Körper in seiner idealen und idealisierten Form, sondern in all seiner Unzulänglichkeit und Diversität. The Body Electric stellt das Werk des kaum bekannten, doch stark mythologisierten Künstlers Osen in den Kontext von Jellineks elektropathologischer Forschung und paart es mit Schieles Interesse an der Darstellung von PatientInnen.

Josef Pillhofer

Anlässlich des zehnten Todestages im Jahre 2020 und des 100. Geburtstages im Jahr 2021 würdigt das Leopold Museum Josef Pillhofer, einen der bedeutendsten österreichischen Bildhauer und Zeichner, mit einer umfassenden Retrospektive. Der von Herbert Boeckl beeinflusste Wotruba-Schüler erhielt 1950 ein Staatsstipendium und übersiedelte nach Paris, wo er bei Ossip Zadkine an der Académie de la Grande Chaumière studierte und in dessen Atelier arbeitete. Seine Auseinandersetzung mit der kubistischen Plastik u.a. von Jacques Lipchitz, Alexander Archipenko und Henri Laurens beeinflusste seine Formensprache. In Paris machte er Bekanntschaft mit weiteren bedeutenden BildhauerInnen, so u.a. mit Constantin Brâncuși, Germaine Richier oder Alberto Giacometti. „Für mich stand und steht“ – so Pillhofer über die Bedeutung seiner Pariser Zeit – „die menschliche Sinnbezogenheit mit der natürlichen Erscheinung im Medium der Skulptur nicht im Widerspruch zu einem glaubhaften zeitgenössischen Anliegen, so auch noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, allerdings in offener Wahrnehmung und mit den Erfahrungen der Moderne“. In diesem Zitat bezieht sich Pillhofer auf die „Klassik der Moderne“ in der Skulptur von Aristide Maillol, Henri Matisse oder des deutschen Bildhauers Wilhelm Lehmbruck.

ImPulsTanz 2020 im Leopold Museum

Im Sommer 2020 ist das ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival (09.07 bis 09.08.) zum bereits vierten Mal im Leopold Museum zu Gast. Im Grafischen Kabinett wird eine Personale der südkoreanischen Performance-Künstlerin, Tänzerin und Choreografin Jeong Geumhyung zu erleben sein, das Auditorium wird filmisch bespielt und beide Atrien werden zum Schauplatz von Tanz und Live Art im Museum. Für den aktuellen Blick auf den zeitgenössischen Tanz und das Vorstellen bemerkenswerter künstlerischer Persönlichkeiten bietet das Leopold Museum eine unkonventionelle Plattform, optimale Bedingungen und einen vielfältigen Kontext.

MQ Libelle am Dach des Leopold Museum

Im April 2020 erweitert sich die Architektur des Leopold Museum in vertikaler Richtung. Mit der Eröffnung der MQ Libelle am Dach des Leopold Museum (Eröffnungswoche: 21.04. bis 26.04.2020) bekommt das MuseumsQuartier Wien eine neue Attraktion. Die Terrasse wird bei freiem Eintritt und öffentlich zugänglich für alle einen der schönsten Ausblicke über die Wiener Innenstadt bieten. Begleitet wird das Projekt von führenden österreichischen Künstlerinnen: Die Glasfassade der MQ Libelle am Dach des Leopold Museum wurde von Eva Schlegel, die u. a. als Teilnehmerin (1995) und Kommissärin des österreichischen Beitrags zur Biennale in Venedig (2011) Bekanntheit erlangte, mit Fassade o.T. verschleiert gestaltet. Ein weiterer Blickfang ist die Lichtinstallation Lichtringe von Brigitte Kowanz, die für ihre Werke zu Raum und Licht u. a. 2009 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst ausgezeichnet wurde. Der multifunktionale Veranstaltungsraum, entworfen von MQ-Architekt Laurids Ortner, wird für Events vermietet werden.

Die Ausstellungen 2020

Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, seit 16.03.2019Richard Gerstl. Inspiration – Vermächtnis, 27.09.2019–20.01.2020Deutscher Expressionismus. Die Sammlungen Braglia und Johenning, 15.11.2019–20.04.2020Hundertwasser – Schiele. Imagine Tomorrow, 20.02.–31.08.2020Emil Pirchan. Universalkünstler, 30.05.–21.09.2020Inspiration Beethoven. Eine Symphonie in Bildern aus Wien 1900, 30.05.–21.09.2020The Body Electric. Erwin Osen – Egon Schiele, 27.08.2020–14.02.2021Monet, van Gogh, Cézanne, Gauguin. Sammlung Emil Bührle, 02.10.2020–28.06.2021Josef Pillhofer. Retrospektive, 20.11.2020–15.03.2021

EDMUND KALB, Selbstbildnis, 1929 © Privatbesitz Foto: Archiv Sagmeister, © Rudolf Sagmeister/Kunsthaus Bregenz EDMUND KALB, Selbstbildnis, 1929 © Privatbesitz Foto: Archiv Sagmeister, © Rudolf Sagmeister/Kunsthaus Bregenz - Mit freundlicher Genehmigung von: leopoldmuseum / LEOPOLD MUSEUM Oskar Kokoschka, Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt, 1918/19, Leopold Museum, Wien, Inv. 623 © Leopold Museum, Wien / Fondation Oskar Kokoschka/VBK, Wien 2013 Oskar Kokoschka, Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt, 1918/19, Leopold Museum, Wien, Inv. 623 © Leopold Museum, Wien / Fondation Oskar Kokoschka/VBK, Wien 2013 - Mit freundlicher Genehmigung von: leopoldmuseum / LEOPOLD MUSEUM
Tags: 19. Jahrhundert, Expressionismus

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