Ewald Mataré (1887–1965) war ein bedeutender deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker. Er wurde am 25. Februar 1887 in Burtscheid (heute Aachen) geboren und verstarb am 28. März 1965 in Büderich, Nordrhein-Westfalen. Nach seinem Studium an der Kunstakademie Berlin bei Arthur Kampf wandte er sich verstärkt der Bildhauerei zu, insbesondere Tierplastiken und sakralen Werken. Bekannt wurde er durch seine reduzierte, klare Formsprache, die ihm eine zentrale Position in der modernen Kunst einbrachte.

Künstlerische Laufbahn und Schüler

Mataré war Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er wichtige Künstlerpersönlichkeiten wie Joseph Beuys unterrichtete, der später zu einem der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts wurde. Sein Lehransatz war geprägt von einem tiefen Verständnis für Naturformen und einer starken Betonung auf spirituellem Ausdruck in der Kunst. Er wurde jedoch 1933 von den Nationalsozialisten als „entarteter Künstler“ entlassen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte er maßgeblich den Wiederaufbau der deutschen Kunstszene. Eines seiner berühmtesten Werke ist die Gestaltung der Bronzetüren des Südportals des Kölner Doms (1953–1954), eine ikonische Verbindung von Tradition und Moderne.

Museen und Galerien

Matarés Werke sind in vielen bedeutenden Museen vertreten, darunter das Museum Ludwig in Köln, das Städel Museum in Frankfurt und das Kunstmuseum Bonn. Seine Arbeiten wurden in wichtigen Ausstellungen in Deutschland und international gezeigt.

Bekannte Werke und Stil

Mataré ist bekannt für seine minimalistischen Tierplastiken und seine religiösen Arbeiten, die er oft in Bronze und Holz umsetzte. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Stier“ (1953) und „Tote Taube“ (1950). Seine Tierdarstellungen, etwa von Kühen und Pferden, verkörpern eine tiefe innere Ruhe und Harmonie. Er verstand es, mit wenigen Formen und Linien das Wesentliche der Natur einzufangen.

Auktionen und Sammler

Seine Werke erzielen auf Auktionen hohe Preise, insbesondere seine Bronzeplastiken und Holzschnitte. Der höchste Auktionspreis für eines seiner Werke wurde 2015 für „Stier“ erzielt, eine Bronzeplastik, die für rund 300.000 Euro versteigert wurde. Sammler schätzen seine Werke aufgrund ihrer Einfachheit und zeitlosen Eleganz.

Kritik und Einfluss

Kritiker lobten seine Fähigkeit, Natur und Spiritualität in einer reduzierten Formensprache darzustellen. Mataré hat durch seine Lehre und seine Kunst die Entwicklung der modernen deutschen Kunst maßgeblich beeinflusst, insbesondere durch seine religiösen Darstellungen und seine Tierplastiken, die eine fast meditative Wirkung haben.

Bücher, Kataloge und Zitat

Über Ewald Mataré gibt es zahlreiche Bücher und Ausstellungskataloge. Der Katalog „Ewald Mataré: Leben und Werk“ gilt als eines der wichtigsten Nachschlagewerke über sein künstlerisches Schaffen. Ein bekanntes Zitat von ihm lautet: „In der Stille der Natur offenbart sich die wahre Kunst.“ Dieses Zitat spiegelt seine tiefe Verbundenheit mit der Natur und seiner Kunstphilosophie wider.

Matarés Erbe lebt in seinen zeitlosen Skulpturen und seinem Einfluss auf Generationen von Künstlern fort.

Hugo Erfurth, Porträt von Ewald Mataré, 1935, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung; Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.; Vermächtnis Sonja Mataré, Meerbusch-Büderich
Ewald Mataré, Druckstock für den Holzschnitt „Mädchen mit Blume“, 1921, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Schenkung Guido de Werd 2021 aus dem Nachlass Sonja Mataré (1926–2020)  © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Lot 32 Nr. 398 857 Pablo Picasso Deux femmes nues se tenant. 1906 Graphitzeichnung, teils gewischt, auf Papier, 63,5 x 46,3 cm Schätzpreis: EUR 400.000 – 500.000,-
ARP, HANS (JEAN)  1886 Straßburg - 1966 Basel  Titel: Fronde et nombrils.  Datierung: 1926.  Technik: Öl auf Karton, ausgeschnitten.  Maße: 62 x 50cm.   300.000 - 500.000 €
Ewald Mataré, Kopf einer jungen Frau (Zeichnung), 1907 © VG Bild-Kunst, Bonn 2015