Käthe Kollwitz: Biografie und Werke

Geboren und Verstorben

  • Geboren : 8. Juli 1867 in Königsberg, Preußen (heute Kaliningrad, Russland)
  • Verstorben : 22. April 1945 in Moritzburg, Sachsen, Deutschland

Biografie

Käthe Kollwitz war eine bedeutende deutsche Grafikerin, Malerin und Bildhauerin, bekannt für ihre sozialkritischen Werke, die das Leid und die Not der Arbeiterklasse und die Schrecken des Krieges thematisierten. Sie studierte an der Kunstakademie in Berlin und später in München. Ihr persönliches Leben war von Verlust und Trauer geprägt, besonders durch den Tod ihres Sohnes Peter im Ersten Weltkrieg, was sich stark in ihren Werken widerspiegelte.

Kollwitz war die erste Frau, die in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen wurde, verlor jedoch ihre Position während der NS-Zeit aufgrund ihrer kritischen Haltung gegenüber dem Regime. Trotz der politischen und persönlichen Widrigkeiten blieb sie künstlerisch aktiv und setzte sich bis zu ihrem Tod für soziale Gerechtigkeit und Frieden ein.

Museen, Galerien und Sammlungen

  • Käthe-Kollwitz-Museum, Berlin : Widmet sich vollständig ihrem Werk und Leben, mit einer umfangreichen Sammlung ihrer Grafiken, Zeichnungen und Skulpturen.
  • Käthe-Kollwitz-Museum, Köln : Ein weiteres bedeutendes Museum, das ihre Arbeiten zeigt und ihre Bedeutung in der Kunstgeschichte würdigt.
  • Alte Nationalgalerie, Berlin : Beinhaltet mehrere Werke von Kollwitz in ihrer ständigen Sammlung.
  • Sammlung in der Neuen Wache, Berlin : Das Gebäude verwaltet Kollwitz' berühmtes Werk „Mutter mit totem Sohn“ als zentrales Mahnmal.

Bekannte Werke

  • „Die Eltern“ (1922-23) : Teil ihres Zyklus „Krieg“, dieser Holzschnitt zeigt den Schmerz und die Verzweiflung der Eltern, die ihr Kind im Krieg verloren haben.
  • „Der Weberaufstand“ (1893-97) : Eine Radierfolge, die das Leid der schlesischen Weber und ihren Aufstand thematisiert.
  • „Die Gefallenen“ (1921-22) : Ein weiteres Werk aus dem Zyklus „Krieg“, das die trauernden Frauen zeigt, die ihre Männer und Söhne verloren haben.
  • „Mutter mit totem Sohn“ (1937-38) : Eine Skulptur, die in der Neuen Wache in Berlin als zentrales Kriegsmahnmal steht.
  • „Selbstbildnis en face“ (1892) : Ein frühes Selbstporträt, das ihre Meisterschaft in der Druckgrafik zeigt.

Kollwitz‘ Werke sind tief in sozialen Themen verwurzelt und bieten einen bewegenden Einblick in die menschliche Erfahrung von Leid und Verlust. Ihre Arbeiten sind in vielen bedeutenden Museen und Sammlungen weltweit vertreten und haben einen bleibenden Einfluss auf die Kunstwelt und die Gesellschaft.

Plakat zur Ausstellung: „Ansehen! Kunst und Design von Frauen 1880–1940“
George Grosz, Kraft und Anmut, 1922, aus „Ecce Homo“, illustriertes Buch mit 100 Farboffsetdrucken, Museum der Moderne Salzburg, © The estate of George Grosz, Princeton, N.J. / Bildrecht, Wien 2022
»Käthe Kollwitz. Der Werküberblick 1888—1942«  Hg. von Hannelore Fischer für das Käthe Kollwitz Museum Köln. Erscheint in einer deutschen und englischen Ausgabe. 304 Seiten, 203 farbige Abb., 24 x 28 cm, Hardcover Hirmer, München 2022
Michael Hertz am Schreibtisch, Bremen, Mai/Juni 1955, ZADIK – Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung, Köln, Bestand A13/Galerie Michael Hertz, Bremen, Foto: Rudolph Stickelmann, Bremen (Staatsarchiv Bremen) | Abb. Ausstellungsübersicht: Fernand Léger, Zweige, 1951, Farblithographie, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Michael Hertz am Schreibtisch
/ Georges Lepape, Rugby, Tailliertes Kostüm von Redfern, Tafel aus Le Gazette de Bon Ton, 1914, Pochoir © MKG Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Käthe Kollwitz, Liebesgruppe, 1913-1915, Bronze, Seeler 13 © Käthe Kollwitz Museum Köln, Photo: Fuis, Goldbeck
Käthe Kollwitz, Mütter, II. Fassung, 1919, Lithographie, Kn 140 I c © Käthe Kollwitz Museum Köln
Timm Ulrichs, „... aus Gedankenfluss und Bewusstseinsstrom ...“, 1977/78. Foto: Rudolf Wakonigg, Münster © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Heinrich Zille, Ringkampf  in der Schaubude, 1903, schwarze Kreide und Aquarell © Privatsammlung Berlin
Edvard Munch, Kopf bei Kopf, 1905 Holzschnitt, blau, braunrot, grün und rot auf gelblichem Papier, 39,5 x 54 cm Kunsthaus Zürich