Fortschritt durch Schönheit. Ein Postulat, das für die Werke von Universalgenie Josef Hoffmann gilt. Es ist auch der Untertitel der im Dezember 2021 eröffnenden Ausstellung im MAK über den Architekten und Designer anlässlich seines 150. Geburtstages. Die Jugendstil-Auktion des Dorotheum am 7. Dezember 2020 setzt einen Schwerpunkt auf Arbeiten dieses Ausnahmekünstlers.An einer 1899 für die Firma Bakalowits angebotenen Vase im Holzgestell zeigt sich vortrefflich Hoffmanns Wertschätzung der Kunst Japans, deren Schlichtheit und Eleganz. Die Annäherung daran setzte in Wien zu jener Zeit ein, als sich die Überzeugung verbreitete, dass Kunst nicht nur zur Repräsentation à la Ringstraße und auch nicht allein für die Museen gedacht ist, sondern der persönlichen und öffentlichen Lebensgestaltung dient. Verwirklicht sah man diesen Anspruch im japanischen Haus und dem Leben der Menschen darin als einer Art Gesamtkunstwerk (Vase in Holzgestell, 1899, Schätzwert € 15.000 - 25.000).
Hoffmanns berühmtester Bau ist zweifellos das Palais Stoclet in Brüssel, hier kulminierte sein Ideal vom Gesamtkunstwerk. Blaupausen von verschiedenen Vorprojekten kann man nun in der Auktion erwerben, etwa die Vorderansicht mit Balkon oder Hauptansichten des Turmes oder der Stiegenhausfenster (€ 9.000 - 15.000)
Die Auktion bietet noch weitere herausragende von Josef Hoffman designte Objekte, wie ein sechsteiliges WW-Teeservice (€ 25.000 – 40.000), eine Schreibgarnitur (€ 14.000 – 24.000), eine silberne Brosche, ein Einzelstück, (€ 20.000 – 30.000), oder ein Tablett (€ 17.000 – 25.000).
Keramiken von Michael Powolny (Putto „Winter“, „Papageno“) werden ebenso versteigert wie eine der bei Sammlern begehrten Art déco-Tänzerinnen-Darstellungen von Demétre Chiparus, die Bronze „Bayadère“ (€ 28.000 - 40.000). Wiener Werkstätte-Arbeiten in Silber, französisches Glas von Daum und Gallé, Vasen von Johann Lötz Witwe Klostermühle oder eine Bronze-Tischlampe von Gustav Gurschner zählen ebenfalls zu den Top-Objekten der Auktion.