Robert Waldl beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit den Themen rund um Bild, Abbild und Identität. In den verschiedenen Serien seines fotografischen und medialen Schaffens untersuchte er die Diskrepanz von Selbstbild und Fremdbild, von Bildtypologien und visuellen Stereotypien. Für den Fotografen ist das Mittel seines Bildschaffens, die Kamera und ihre Optik, der Dreh- und Angelpunkt der Untersuchung; das fokussierte und scharfe Foto-Porträt gilt allgemein als das „gelungenste“. Waldl lotet jedoch den Raum hinter den Porträts aus und bezieht die dargestellte Person in die Bildkonstruktion mit ein: ein unscharfes Bildnis lässt Interpretationsspielraum offen, verweigert aber auch einen vordergründigen Wiedererkennungseffekt. Waldl eröffnet dem Einzelnen ein Terrain der Selbstvergewisserung, wohl wissend, wie limitiert der Raum zur eigenen Entfaltung ist, wie durchsichtig der Einzelne im Bild wird und wie kompromisslos der Mensch auf schiere Datenansammlung, etwa im genormten Passbild, reduziert werden kann.
In den Unschärfen des fotografischen Bildes breiten sich Erinnerung und Assoziation aus; Robert Waldl spielt mit seinen Bilderserien auf einen Denkraum jenseits der Bilder an, auf vage Bilder aus der Vergangenheit und auf Fiktives aus der Imagination, auf abschweifende Gedanken und ungewisse Vermutungen.
Kuratiert wird diese Ausstellung von Margit Zuckriegl.
Die Ausstellung wird präsentiert von Sammlung SpallArt in Kooperation mit Kunstraum Nestroyhof.
Montag bis Freitag 11-19 Uhr
Samstag 10-17 Uhr
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